Emad Korkis
Zeit ohne Schuhe
Leise und still
wie die Festlichkeiten des Nichts
Chancen entfernen sich von einander
Das Unwiederkehrliche scheint für uns zu hart
Und wie schwierig ist eine Trennung?
Die Zeit läuft ohne Schuhe
Erscheinungen tauchen auf
verschwinden
zwischen den Falten der Gesichter
erzeugen Lieder auf der Haut
Unsere Zellen wachsen, teilen und verzweigen sich
Wir wachsen
Und in uns wächst die Bedeutung
die Sehnsucht nach einfachen Dingen. . .
nach dem Ding
über dem Ding
und dem Ding
Die Erde langweilt sich mit uns
und unserer zwanghaft erworbenen Naivität.
Sie sehnt sich nach ,
unserer verlorenen Kindheit
Und danach?
Emad Korkis 2017
Schatten kennen keine Distanz
Zwei Körper In Form unbekannt.
Ein in der Luft nicht voraussehbarer drehender Stern
streut Leben an die Wand.
Zwei Schatten zerren
In den Schoß eines Raumes
Die Zeit aus allen Welten.. Fliegend
-
Zwei Menschen
Betrachtend.. schattieren Abstände
In dem Raum des Tanzenden Stern.
einmalig behutsam
und ein mal unüberlegt
Schatten haben Seelen
umarmen sich
durchdringen sich.
wenn sie tanzen,
-
Abstände fallen zusammen
Im Raum des Inneren …
Ziel unbekannt
Emad Korkis 2015
Versuch
Ich habe erforscht
Wasser in der Hand zu halten
einmal gewaltig
und mal ein zarter Versuch
Wünsche keimen
und richten sich langsam
nach einem Planet voller Getreide
oder einem Stück Erde
ohne Paradies
Wie kann ein Brotlaib
in der ungeheuren Leere des Alls
Jemandem zugutekommen?
Ich war ihm durchaus freundlich gesinnt.
Emad Korkis 2017
Alles überall
Solang alles sich dreht
bleibt alles vergänglich
Die Flamme einer Kerze würde immer
eine Dämmung segnen
Sie befindet sich überall
Das Alphabet könnte
in der Aussprache deiner Beschreibung
mich nicht besiegen
Es ist genug,
dass ich das Aufräumen der Reihenfolge deiner Geschichten
in meinem Tonkrug meistern kann
Emad Korkis 2016
Einführung in die Legende des Bandes
Vom Jetzt bis zum Jetzt
Eine Ebene
Und von hier bis irgendwo
Ein Weg . . .
Beim Aufnehmen des Hier und Irgendwo
in die Umlaufbahnen,
sickert die Zeitenleere
durch die Ritzen
Zwischen dem Unbewussten
Und dem alles umfassenden Sinn.
Visionen gehen verloren
Wir erheben uns als Wesen über alles
Töne strömen
und künden im festlichen Ritual
vom Beginn der Fragen.
Magie des Augenblickes beim Schritt ins Ungewisse –
Zögert, Zerfasert, Verneint die Seele sich selbst
und über fremden Horizonten fern –
wird Unbenanntes
Zeuge.
Sie söhnt sich aus, nimmt sich an, feiert sich selbst, schafft sich neu.
Gleichnisse verschwinden
Erklären sich im Rückblick von allein.
Den Elementen öffnet sich die Seele,
wird neu und weit.
Reißt Werte, Regeln, Traditionen ein,
setzt an ihre Stelle einen Stern
oder einen nie gegangenen Pfad.
Als die Regeln gebildet wurden, träumten ihre Schöpfer einen Würfel.
Eine Seite die Entscheidung, die anderen ein Nachhall.
Namenlose Gesichter,
Geheimnisvoll, unbekannt, schwebend um das Entschiedene,
im Raum der Möglichkeiten.
Straßen, Gedränge, Horizont, Vogelschwarm zieht vorbei –
Vogelschwarm, Luftspiegelung, Überwachungskameras, Zweifel, Zögern, Gewissheit, Liquidieren von Menschen, Geldwäsche, Flughäfen, Nachrichten –
Wenn...
Oder
beim Verlust der Neugier Orte zu entdecken,
ein Erwachen zum Tauchgang in den Schoß der Zeiten:
Treibendes, Schwebendes, Magisches, eine geheimnisvolle Idee.
Ein neuer Würfel, neue Fragen.
Er erzeugt, nährt, vertieft, zündet die Lust des Anfangs
auf einen Beginn im Irgendwo auf dem nie gegangenen Pfad –
der uns alle versammelt,
uns alle einander begegnen lässt,
uns aufnimmt für einen Moment
jetzt –
wie: eine magische Form.
Emad Korkis 2011
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